Lust auf Alltagsabenteuer?

Fragst du dich gerade, was „Lust auf Alltagsabenteuer“ mit Struktur, Ordnung und Klarheit zu tun hat? Also all das kann auch ganz schön abenteuerlich werden, wenn du beim Aussortieren und Ordnen an die Grenze deiner Komfortzone gelangst, mit deinen Widerständen (oder denen deines Umfeldes) konfrontiert bist. Aber tatsächlich geht es mir um etwas Anderes – nämlich um Alltagsabenteuer, genau genommen um 111 Alltagsabenteuer. Übrigens kann man mit denen auch ganz wunderbar seine Komfortzone erweitern.

Letztens sagte eine Freundin zu mir, sie erlebe so gar nichts und schöne Unternehmungen seien kostspielig. Mir fielen dann gleich drei Unternehmungen ein, die nichts kosten: eine Vernissage besuchen, ein Spaziergang im Stadtpark und ein Picknick an der Ilmenau oder der Elbe. Sie verdrehte die Augen. Darauf sei sie auch schon gekommen.

Das Thema ließ mich nicht los. Und wie es manchmal so ist, lief mir genau das Richtige über den Weg. Ein Buch, mit kostenfreien Ideen:

„111 Alltagsabenteuer, die glücklich machen“

Allein der Buchtitel machte mich schon neugierig. 111 Alltagsabenteuer, das las sich sehr spannend. Tatiana Morlock schreibt im Vorwort:

Nach Feierabend geht’s auf die Couch, ins Kino oder zum Sport. Zweimal im Jahr fährst du an die Berge oder ans Meer. Du fühlst dich wohl in deiner Komfortzone. Allerdings bietet sie kaum Platz zum Wachsen, lässt nur wenig Raum für Neues. Willst du mehr? Stell dir vor, du könntest ein Abenteuer erleben: ohne Geld, ohne Zeit, ohne Ausrüstung, ohne Planung. Du musst dazu nur dieses Buch aufschlagen und einen winzigen Schritt über deine gewohnten Grenzen hinausgehen. Der Lohn ist groß, wenn du es wagst. Denn direkt hinter dieser Grenze beginnt die Magie des Abenteuer. …..

Tatiana Morlock – Vorwort „111 Alltagsabenteuer, die glücklich machen“

Open Air Kino

Kaum hielt ich das Buch in Händen, blätterte ich es durch und überlegte, ob ich es von vorne bis hinten lese oder einfach irgendeine Seite aufschlage und das Vorgeschlagene dann mache. Ich entschied mich erstmal für Letzteres und fand mich am Abend auf meinem Balkon wieder im Open Air Kino und genoss den Sonnenuntergang.

Küchen Disco

Am nächsten Tag tanzte ich kochend, kochlöffel- und meine Mutter (im Dreivierteltakt) schwingend durch die Küche. Da hatte ich doch vor einiger Zeit einen kleinen Bluetooth Lautsprecher für die Küche gekauft und nie benutzt. Weil ich es einfach vergessen hatte. Und was hatten wir für einen Spaß.

Staycation – Urlaub in der eigenen Stadt

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah – und vor allen Dingen so unbekannt. In der Gegend in der ich lebe, verbringen andere Menschen ihren Urlaub. Ich gehe immer die gleichen Wege und auf die Frage „Kennst du dich in deiner Gegend aus?“, würde ich mit Ja antworten. Kenne ich mich hier aus? Wenn das bedeutet, dass ich zum Einkaufen hin und zurück finde, weiß wo es das leckerste Eis und den köstlichsten Kuchen gibt, ja da kenn ich mich aus. Und dass wir hier in der Nähe ein Schiffshebewerk haben, ein Fischereimuseum und Lüneburg mit all seinen Sehenswürdigkeiten quasi um die Ecke liegt.

So erkundete ich Lüneburg – mit der Kutsche und in einer Führung. Ich erfuhr etwas über „schwangere Wände“, über das Senkungsgebiet, besuchte den Kreidebergsee, die Michaeliskirche, eine Führung hinter die Kulissen des Theaters und des Museums …. Ich erlebte live auf einem Schiff, wie das Schiffshebewerk funktioniert und fühlte mich bei alle dem wie im Urlaub.

Und, da ich am Besten in meinem eigenen Bett schlafe, hatte mein Staycation noch einen erholsamen Nebeneffekt.

Erzähle eine Geschichte

Das Erzählen von Geschichten ist so alt wie die Menschheit. Und ich liebe, liebe Geschichten. Meinem Sohn habe ich früher viele Geschichten erzählt, doch im Laufe der Zeit wurden die erzählten Geschichten durch Bücher abgelöst. Bei einem Frauenabend regte ich an, dass wir uns Geschichten erzählen. Über etwas Schönes, etwas Positives, das wir vielleicht vor nicht allzu langer Zeit erlebt haben. Auch diejenigen, die am Anfang sagten „ich kann nicht erzählen“ oder „mir fällt nix ein“, waren auf einmal im Erzählmodus, und es wurde ein unvergesslicher Abend.

Als ich am letzten Wochenende am Frankfurter Bahnhof saß und noch viel Zeit hatte bis zur Abfahrt meines Zuges, fiel mir die Nummer 58 aus den Alltagsabenteuern ein: „Gespräch mit einem Obdachlosen“. Und siehe da, kaum zu Ende gedacht, sprach mich auch schon jemand an. Ein Mann mit seinem Hund. Ich erfuhr, wie wichtig ihm sein Hund ist, wie er auf der Straße gelandet ist, was eine Übernachtung im Obdachlosenasyl kostet, dass der Hund nicht überall mit rein darf ….. und vieles mehr. Meine lange Zugfahrt in den hohen Norden bot mir genug Zeit und Ruhe, um über das Gespräch nachzudenken.

Die „111 Alltagsabenteuer“ erinnerten mich wieder daran, mehr Komplimente (ehrliche, versteht sich) zu machen, den Fokus auf die kleinen Dinge im Leben zu legen, die Uhr mal wieder beiseite zu legen und einen Tag ganz ohne Zeit(druck) zu verbringen und vieles mehr.

Ich bin auch noch lange nicht fertig mit den „Alltagsabenteuern“ und freue mich auf die nächsten. In jedem Fall bringen sie mich raus aus meiner Komfortzone, sie sind unterhaltsam und machen Spaß. Die Nr. 72 und Nr. 96 stehen als nächstes auf meiner Alltagsabenteuerliste. Und dann wären da noch die 36, 37, 98, 99, 108 … für die nächste Zeit.

„Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.“

Erasmus von Rotterdam, Theologe (1466 – 1536)
FAZIT

Ein empfehlenswertes Buch, wenn du auf der Suche nach Alltagsabwechslungen bist, die einfach und nachhaltig sind, den Alltag entschleunigen und viel Freude machen. Du kommst aus deiner Komfortzone und fühlst dich erfüllt, weil du etwas Echtes erlebt hast. Übrigens auch ein wunderbares Buch zum Verschenken. Danke an Tatiana Morlock für die tollen Ideen. Danke an Anita Ortega für die gelungenen Illustrationen.

Und falls du Kinder hast, dann findest du hier tolle Ideen für drinnen und draußen. Ich werde mich da demnächst mit den Kindern in der Familie durchspielen …..

Mach deinen Alltag bunter mit den „111 Alltagsabenteuern, die glücklich machen“ und teile gerne deine Erfahrungen hier in den Kommentaren. Ich freue mich von dir zu lesen.

Alltagsabenteuerliche Grüße

Gabi

P. S. Höre ich dich gerade sagen, „ich habe keine Zeit“? Okay, dann empfehle ich dir, erstmal hier und hier und hier zu lesen. Da geht es um deine Zeit!

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4 Kommentare

  1. Liebe Gabriele, vielen Dank für deine wunderbare Rezension! Es freut mich immer von Herzen zu lesen, welche Wirkung die Alltagsabenteuer auf meine Leser haben. Ich wünsche dir weiterhin ein (alltags-) abenteuerliches und ausgefülltes Leben!

    Antworten
    • Liebe Tatiana,
      danke für deine wundervollen Ideen, die du in dein Buch gepackt hast. Es macht immer wieder Spaß darin zu blättern, mich inspirieren zu lassen und etwas Neues auszuprobieren. Ja, mit einem frischen Blick ist der Alltag ist wirklich voller Abenteuer und kann so viel Freude bereiten.
      Abenteuerliche Grüße
      Gabi

      Antworten
  2. Danke für diesen Anstupser…
    Vieles habe ich schon mal gelesen oder gehört und für “ später machen “ abgespeichert und dann – plumps – war es in der Tiefe meines unendlichen Speichers verschwunden.
    Gerade im Hier und Jetzt ist diese Inspiration so einfach und ich freue mich heute Abend in Lauenburg an der Elbe zu sein. Ob die Möwen wieder etwas zu erzählen haben ?
    Liebe Grüße
    Alve.

    Antworten
    • Wie schön, liebe Alve. Ich freue mich, dass dich mein Beitrag inspiriert hat und hoffe, du hattest einen tollen Abend, den du ganz bewusst im Hier und Jetzt genossen hast. Ja, manchmal brauchen wir einen „Anstupser“, weil gute Ideen so flüchtig sind. Das kenne ich auch nur zu gut. Herzensgrüße. Gabi

      Antworten

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